Vergleich killt dich nicht– er zeigt dir, was in dir gesehen werden will
- Leonie Voglmaier
- 28. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Vielleicht kennst du das:
Du öffnest „nur kurz“ Instagram – und plötzlich ist da dieses Ziehen im Bauch.Ein mulmiges Gefühl. Das Herz schlägt schneller.Vor dir: Leben, die aufregender wirken. Körper, die schlanker sind. Erfolge, die größer scheinen.
Und obwohl du weißt, dass Social Media eine Momentaufnahme ist, fühlst du dich kleiner.Nicht produktiv genug. Nicht schön genug. Nicht genug.
Ich kenne das so gut. Früher habe ich mich überall verglichen – im Job, im Freundeskreis, mit Kolleginnen.Ich dachte: „Wenn ich so wäre wie sie, wäre ich endlich zufrieden.“
Heute weiß ich: Vergleich war nicht mein Feind. Er war mein Spiegel.
🔍 Was Vergleich wirklich ist (und was nicht)
Vergleich ist selten Oberflächlichkeit.Vergleich ist oft innere Unsicherheit in Aktion – ein Schutzprogramm deines Systems, das nach Zugehörigkeit sucht.
Vielleicht hast du gelernt, Liebe über Leistung zu verdienen: brav sein, stark sein, extra Meilen gehen.Dann beginnt dein Nervensystem, dich permanent zu scannen: Bin ich gut genug? Sicher genug? Liebenswert genug?Das ist kein bewusster Prozess – es ist Automatismus.
Trigger-Regel:Was dich an anderen nervt oder fasziniert, zeigt oft etwas, was du dir selbst noch nicht erlaubst zu leben: Mut, Leichtigkeit, Sinnlichkeit, Sichtbarkeit.
Vergleich ist kein Urteil über dich.Vergleich ist ein Hinweis auf etwas Ungesehenes in dir.
🧠 Nervensystem x Selbstwert: Warum dein Kopf es nicht „wegdenken“ kann
Wenn ein Post dich triggert, reagiert dein Nervensystem schneller als dein Verstand.Fight – du wirst kritisch/streng mit dir.Flight – du flüchtest in Scrollen, To-dos, Sport.Freeze – du erstarrst und fühlst dich blockiert.
Deshalb reicht „Ich weiß doch, das ist nur Instagram“ nicht.Sicherheit im Körper schlägt jeden rationalen Gedanken.Heißt: Es braucht Selbstverbindung, nicht mehr Disziplin.
🌿 Aus der Vergleichs-Schleife: 6 konkrete Schritte zurück zu dir
1) 30-Sekunden-Check-in (Regulation zuerst)Lege eine Hand auf den Bauch, atme 4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus (6–10 Atemzüge).Frage dann: „Was fühle ich gerade? Wo spüre ich es im Körper?“ – benenne es leise.
2) Spiegel-Frage statt SelbstkritikWenn dich etwas triggert, schreib auf:
Was sehe ich in dieser Person, das ich mir heimlich wünsche?
Wo glaube ich, dass ich das nicht darf / kann / verdiene?
3) Der Erlaubnis-Satz (Reframing)Formuliere: „Ich darf …, auch wenn …“Beispiele:
Ich darf sichtbar sein, auch wenn ich nicht perfekt bin.
Ich darf Ruhe haben, auch wenn andere Gas geben.
Ich darf zart sein, auch wenn ich Führungskraft bin.
4) Media-Hygiene (grenzen = fürs Nervensystem)
Push-Notifications aus.
Unfollow/Mute Accounts, nach denen du dich konstant klein fühlst.
Kuratiere einen Nourish-Feed: 10 Accounts, die Erdung, Echtheit, Körperfreundlichkeit stärken.
5) Micro-Exposure in deinem TempoLebe 1% von dem, was dich triggert – mini, sicher, heute.Wünschst du dir mehr Mut? → 1 ehrlicher Satz in einer Story.Mehr Sinnlichkeit? → 2 Minuten Tanzen im Bad.Mehr Sichtbarkeit? → ein Post, unperfekt & echt.
6) Selbstwert nähren (jenseits von Leistung)Notiere abends drei „Ich bin“-Sätze (Seinsqualitäten, keine To-dos):Ich bin liebevoll. Ich bin mutig. Ich bin verbunden.Das trainiert dein System, Wert im Sein zu verankern – nicht im Ergebnis.
💬 Reframing: Vergleich als Kompass
Wenn du spürst Neid/Enge: „Worauf zeigt mir das den Weg?“
Wenn du spürst Bewunderung: „Welche Nuance davon lebt bereits in mir?“
Wenn du spürst Scham: „Wie kann ich mich heute 2% freundlicher halten?“
Sobald du dich selbst wieder siehst, verliert das Außen seine Macht.Du musst dich nicht mehr an allen orientieren – du orientierst dich an dir.
💛 Fazit: Echte Selbstwertschöpfung
Selbstwert entsteht nicht, wenn du „besser“ als andere wirst.Er entsteht, wenn du aufhörst, dich nach außen zu bewerten – und beginnst, dich innen zu bewohnen.In deiner Echtheit. In deinem Tempo. Mit deinen Kanten.
Du musst niemand anderes werden, um genug zu sein.Du darfst nur wieder du sein – sichtbar, unperfekt, lebendig.
Wenn du spürst, dass du raus aus dem Vergleich und zurück in dein eigenes Tempo möchtest: In meiner S.E.L.F.™ verbinde ich systemisches Coaching, Nervensystemarbeit
& (Hormon-)Balance – für geerdeten Selbstwert von innen heraus. 🌿




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