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Warum „zusammenreißen“ nicht funktioniert – und was dein Nervensystem wirklich braucht

Vielleicht kennst du das:Du nimmst dir fest vor, gelassen zu bleiben.Ruhig zu reagieren.Nicht wieder emotional zu werden.

Du gehst in ein Gespräch mit deinem Partner und denkst dir: „Heute bleibe ich bei mir.“Oder du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause und sagst dir: „Ich reg mich nicht auf, ich bleibe ruhig.“Und trotzdem – zack – passiert es wieder.

Dein Herz rast. Du wirst gereizt. Du greifst zu etwas Süßem oder scrollst dich durch Social Media.Und innerlich fragst du dich:

„Warum krieg ich das einfach nicht hin? Ich weiß es doch eigentlich besser!“

Ich kenne dieses Gefühl so gut.Dieses „Ich weiß, was zu tun wäre – aber ich kann es nicht umsetzen.“Und weißt du was? Das liegt nicht an mangelnder Disziplin.Es liegt an deinem Nervensystem.


🧠 Wenn dein Körper schneller reagiert als dein Kopf

Wir leben in einer Welt, in der Selbstkontrolle und Disziplin fast schon zum Ideal erhoben werden.Doch der Körper spielt da nicht immer mit.

Denn in Momenten, in denen du dich getriggert fühlst – durch Stress, Kritik, Reizüberflutung oder alte Muster – übernimmt dein Nervensystem automatisch.Es schaltet in eines seiner drei uralten Schutzprogramme:

  • Fight – Du gehst in den Kampfmodus, wirst laut, kontrollierend oder ungeduldig.

  • Flight – Du flüchtest: in Arbeit, Sport, Essen oder Ablenkung.

  • Freeze – Du erstarrst, fühlst dich leer, handlungsunfähig, blockiert.

Diese Reaktionen sind keine „Fehler“.Sie sind tief in deinem System verankerte Schutzmechanismen, die dich früher einmal sicher gehalten haben.Dein Körper unterscheidet jedoch nicht zwischen echter Gefahr und emotionalem Stress – er reagiert immer gleich.

So, als würde dein innerer Rauchmelder bei jedem angebrannten Toast losgehen.Es brennt nicht wirklich – aber dein System steht unter Alarm.


⚡ Warum Zusammenreißen keine Lösung ist

In solchen Momenten kannst du dir hundertmal sagen: „Bleib ruhig. Entspann dich. Denk positiv.“Doch dein Kopf hat gegen dein Nervensystem keine Chance.Denn der Körper reagiert schneller als der Verstand.

Deshalb funktioniert Selbstbeherrschung nur begrenzt.Veränderung entsteht nicht durch mehr Disziplin, sondern durch mehr Verbindung.

Es geht darum, deinem Körper immer wieder kleine Signale von Sicherheit zu geben – damit er lernen darf:

„Ich bin sicher. Ich darf loslassen.“

🌿 Kleine Tools, die dein Nervensystem beruhigen

Du brauchst keine komplizierten Routinen oder 5-Uhr-morgens-Rituale.Oft reichen kleine, einfache Schritte:


1. Atmung – dein direkter Weg zur RuheLeg deine Hand auf den Bauch.Atme vier Sekunden ein, sechs Sekunden aus – langsam, bewusst.Beim Ausatmen aktivierst du deinen Parasympathikus, also den Teil deines Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist.Schon ein paar Atemzüge können den Unterschied machen.


2. Orientierung – im Hier und Jetzt ankommenWenn du merkst, dass du getriggert bist, schau dich im Raum um.Zähle fünf Dinge, die du siehst.Vier Dinge, die du hörst.Drei, die du fühlst.Zwei, die du riechst.Eins, das du schmeckst.So signalisierst du deinem Körper: Ich bin hier. Ich bin sicher.


3. Mini-Check-in – was brauche ich gerade wirklich?Frag dich: Was brauche ich jetzt – nicht vom Kopf, sondern vom Körper?Vielleicht ist es Ruhe, Bewegung, Nähe oder Wärme.Gib dir davon ein kleines Stück.Es geht nicht um Perfektion, sondern um Verbindung.


💛 Heilung beginnt mit Verständnis, nicht mit Kontrolle

Wenn du dich manchmal fragst, warum du „es nicht schaffst“, dich einfach zu entspannen, dann erinnere dich:Du bist nicht zu schwach.Nicht zu emotional.Nicht undiszipliniert.

Dein Nervensystem läuft einfach auf alten Schutzprogrammen.Und das ist okay.

Denn alles, was du einmal gelernt hast, kannst du auch wieder verlernen.Du kannst dein System Schritt für Schritt neu programmieren – durch Sicherheit, Achtsamkeit und Selbstverbindung.

Veränderung passiert nicht durch Kontrolle.Sondern durch Loslassen.Durch Verständnis.Durch Mitgefühl mit dir selbst.

 
 
 

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